Motivation ist entscheidend für den Erfolg, daher ist es leicht zu verstehen, warum dies ein so heißes Thema in so vielen verschiedenen Bereichen ist. Experten sind immer auf der Suche nach neuen Wegen, von der Verbesserung der Motivation der Schüler bis hin zur Steigerung der Motivation zum Sport.

Es gibt viele Theorien und Tipps die helfen sollen Menschen zu motivieren, aber einige der psychologischen Faktoren, die die Motivation beeinflussen können, könnten dich überraschen. Wusstest du, dass die Visualisierung von Erfolg nach hinten losgehen kann? Oder dass Anreize manchmal Menschen weniger motiviert machen können?

Hier sind nur ein paar der überraschenden Dinge, die die Motivation beeinflussen können.

1. Anreize sorgfältig einsetze

Wenn es jemandem bereits Spaß macht etwas zu tun, dann liegt es nahe, dass es ihm noch mehr Spaß machen würde wenn er für sein Verhalten belohnt werden würde, richtig? In vielen Fällen ist die Antwort eigentlich nein. Anreize für Aktivitäten zu geben, zu denen Menschen bereits getrieben werden kann manchmal die Motivation beeinträchtigen.

Forscher haben herausgefunden, dass die Belohnung von Menschen für Dinge, zu denen sie bereits intrinsisch motiviert sind, tatsächlich nach hinten losgehen kann. Denkt daran, intrinsische Motivation kommt aus dem Inneren des Individuums. Sie besteht im Wesentlichen darin, etwas aus reinem Vergnügen daran zu tun. Die Aufgabe zu erledigen ist seine eigene Belohnung.

In Fällen in denen Kinder belohnt werden, wenn sie etwas tun, dass ihnen bereits Spaß macht wie z. B. mit einem bestimmten Spielzeug zu spielen nimmt ihre zukünftige Motivation sich an der Aktivität zu beteiligen tatsächlich ab. Psychologen bezeichnen dieses Phänomen als den Überbegründungseffekt.

Sei also vorsichtig mit Belohnungen. Anreize können gut funktionieren, um die Motivation für eine ansonsten unattraktive Aktivität zu erhöhen, aber eine übermäßige Abhängigkeit von solchen Belohnungen kann in manchen Fällen sogar dazu führen, dass die Motivation sinkt.

Wie kannst du dieses Konzept nutzen, um die Motivation zu erhöhen?

  • Geh sparsam mit extrinsischen Belohnungen um.
  • Belohnungen können wirksam sein, wenn die Person wirklich kein intrinsisches Interesse an der Aktivität hat.
  • Versuch es mit einer Belohnung von außen während der anfänglichen Lernperiode, aber setzt diese Belohnungen aus, wenn der Lernende mehr Interesse an der Aktivität zeigt.

2. Herausforderungen einführen

Was findest du motivierender, wenn du vor einer Aufgabe stehst? Etwas Einfaches zu tun, das du schon hundertmal getan hast und das du wahrscheinlich im Schlaf tun könntest, oder etwas zu tun, das im Bereich der Möglichkeiten liegt, aber etwas Neues zu lernen oder deine vorhandenen Fähigkeiten zu erweitern erfordert? Für viele Menschen mag die erste Option die einfachste sein, aber die zweite anspruchsvollere Option klingt wahrscheinlich interessanter und motivierender.

Wenn du versuchst deine Motivation für etwas zu steigern wie z.B. für einen Lauf früh aus dem Bett aufzustehen, dann kann es eine wirksame Methode sein, um diesen Motivationsfunken zu erhalten, indem du aus den alten Routinen ausbrichst und neue Herausforderungen einführst.

Wie kannst du das Beste aus dieser Tendenz machen? Fordere dich selbst heraus. Melde dich für einen lokalen Marathon an. Konzentriere dich darauf deine Zeiten zu verbessern oder nur ein bisschen weiterzugehen als du es normalerweise tust. Ganz gleich was dein Ziel ist, das Hinzufügen zusätzlicher Herausforderungen kann dir helfen deine Fähigkeiten zu verbessern, dich motivierter zu fühlen und dich dem Erfolg einen Schritt näherzubringen.

3. Visualisiere nicht den Erfolg

Einer der häufigsten Tipps um sich zu motivieren ist es sich den Erfolg einfach nur vorzustellen, doch Untersuchungen deuten darauf hin, dass dies tatsächlich kontraproduktiv sein könnte. Das Problem ist, dass Menschen sich oft vorstellen, dass sie ihre Ziele erreichen, aber den ganzen Aufwand der nötig ist um diese Ziele zu verwirklichen überspringen.

Indem du dir vorstellst, dass du das gewünschte Ziel erreicht hast, erschöpfst du in Wirklichkeit die Menge an Energie, die du zur Verfügung hast, um die Aufgabe selbst zu erfüllen.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass idealisierte Fantasien über die Zukunft typischerweise schlechte Leistungen voraussagen und neuere Forschungen haben herausgefunden, dass es die verfügbare Energie aufzehrt, wenn man sich solchen Visualisierungen hingibt.

Was funktioniert also?

  • Anstatt dir vorzustellen, dass du plötzlich erfolgreich bist, stell dir lieber alle Schritte vor, die es braucht, um diesen Erfolg zu erreichen.
  • Welchen Herausforderungen wirst du dich stellen? Zu wissen worauf du stoßen könntest, kann es einfacher machen damit umzugehen wenn die Zeit gekommen ist.
  • Welche Strategien kannst du anwenden, um diese Herausforderungen zu bewältigen? Wenn du vorausschauend planst bist du besser darauf vorbereitet die Schwierigkeiten zu überwinden, auf die du stoßen könntest.

4. Kontrolle übernehmen

Menschen fühlen sich oft motivierter, wenn sie das Gefühl haben die Kontrolle über das zu haben was passieren wird. Warst du jemals Teil einer Gruppe, in der du das Gefühl hattest, dass du wirklich keine persönliche Kontrolle über das Ergebnis hattest? Hast du dich besonders motiviert gefühlt einen Beitrag zur Gruppe zu leisten?

Einer der Gründe warum die Leute “Gruppenarbeit” manchmal nicht mögen ist, dass sie dieses individuelle Gefühl der Kontrolle und des Beitragens verlieren.

Was kannst du tun, um die Kontrolle in Gruppensituationen zurückzugewinnen?

  • Wenn du in einer Gruppe arbeitest (oder versuchst eine Gruppe von Anhängern zu motivieren), kann es hilfreich sein einen Weg zu finden, damit sich jede Person ermächtigt und einflussreich fühlt.
  • Gib den Einzelnen die Kontrolle darüber wie sie dazu beitragen, wie ihre Ideen präsentiert oder verwendet werden.
  • Erlaubt den Gruppenmitgliedern zu bestimmen welche Ziele sie verfolgen wollen.

5. Konzentriere dich auf die Reise, nicht auf das Ergebnis

Die ständige Fixierung auf das Ergebnis, auf Erfolg oder Misserfolg kann die Motivation ernsthaft beeinträchtigen. Die Psychologin Carol Dweck hat in ihren Untersuchungen über verschiedene Denkweisen herausgefunden, dass das Loben von Kindern für fixe Eigenschaften (wie z. B. klug oder attraktiv zu sein) die Motivation und Ausdauer in der Zukunft tatsächlich verringern kann.

Sie glaubt, dass diese Art des Lobes dazu führt, dass Menschen eine sogenannte feste Denkweise entwickeln. Menschen mit dieser Denkweise glauben, dass persönliche Eigenschaften einfach angeboren und unveränderlich sind. Sie denken, dass Menschen entweder klug oder dumm, hübsch oder hässlich, sportlich oder unsportlich und so weiter sind.

Wie kannst du vermeiden, eine fixe Denkweise zu entwickeln?

  • Dweck schlägt vor, eher Anstrengungen als Eigenschaften zu loben.
  • Anstatt sich nur auf das Ergebnis zu konzentrieren, darauf ob du Erfolg hast oder scheitern wirst, versuche dich auf die Reise zum Erreichen deiner Ziele zu konzentrieren.
  • Was hast du aus diesem Prozess gelernt? Denke daran, dass die Reise genauso wichtig ist wie das Ergebnis.
  • Welche Handlungen waren die effektivsten und lohnenswertesten? Indem du deine Bemühungen beurteilst, kannst du deine zukünftigen Handlungen feiner abstimmen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Egal ob du versuchst Gewicht zu verlieren, einen Marathon zu laufen, einen Abschluss zu machen oder eine andere Art von Ziel zu erreichen, die Motivation spielt eine entscheidende Rolle für deinen Erfolg oder Misserfolg.

Einige dieser Forschungsergebnisse könnten deinen bestehenden Vorstellungen darüber widersprechen was in Bezug auf Motivation funktioniert und was nicht. Versuche ein paar dieser Strategien in deine täglichen Gewohnheiten zu integrieren, um deine Begeisterung und deinen Erfolgswillen zu verbessern.