Jeder zögert es hinaus. Wenn du jemals eine Person triffst die behauptet, dass sie nie zögert, dann hast du es wahrscheinlich mit einem Roboter zu tun. Aber nur weil jeder zögert, heißt das noch lange nicht, dass es gutes Benehmen ist. Es bedeutet, dass wir als Menschen unsere Schwächen haben. Und das ist in Ordnung.
Aber was ist eigentlich Zögern bzw. Prokrastination? Du hörst so viel darüber. Manche Leute sagen es ist gut für die Kreativität. Andere sagen es ist der größte Feind der Ergebnisse. Ich habe herausgefunden, dass Zögern für verschiedene Leute unterschiedliche Dinge bedeutet.
Man zögert etwas hinaus wenn man “etwas verzögert, das getan werden muss, oft weil es unangenehm oder langweilig ist” (Quelle: Wörterbuch). Hier sind einige Beispiele dafür, wenn du etwas hinauszögerst:
- Du hast eine Deadline am Freitag und hast die Arbeit am Mittwoch noch nicht angefangen.
- Du hast dein Haus seit drei Wochen nicht geputzt und hast immer noch keine Lust es zu tun.
- Du hast am Montag eine Prüfung und am Samstag bist du in der Bar.
- Du hast eine Seite deines Buches vor drei Jahren geschrieben und den Rest auf später verschoben.
- Du hast vor zwei Jahren eine Domain registriert, aber nie deinen Blog erstellt.
- Du ziehst deine Laufkleidung und deine Schuhe an, schaust nach draußen, siehst, dass es windig ist und schaust stattdessen YouTube-Videos.
Diese Beispiele ähneln Dingen aus meinem eigenen Leben. Du verstehst die Idee. Wir zögern wenn wir unangenehme Arbeiten, die uns eigentlich wichtig sind hinauszögern.
Was ist mit der guten Art des Zögerns?
Eine von Dianne Tice und Roy Baumeister in der Zeitschrift American Psychological Society veröffentlichte Studie zeigte, dass Zögern mit Depressionen, geringem Selbstwertgefühl, Angst und Stress zusammenhängt.
Ein anderer Wissenschaftler namens Adam Grant argumentiert, dass Zögern eigentlich gar nicht so schlimm ist. Er glaubt, dass die richtige Art des Zögerns der Kreativität zugutekommt.
Es ist eine lustige Art und Weise sich diesem Thema zu nähern und ich kann sehen, dass es für einige Leute funktionieren könnte. Aber ich kann mich damit überhaupt nicht anfreunden. Mein größtes Problem bei Grants Artikel ist, dass er den Zeigarnik-Effekt zitiert — den Glauben, dass Menschen ein besseres Gedächtnis für unvollständige Aufgaben haben als für vollständige.
Die Idee ist, dass unerledigte Aufgaben in deinem Gedächtnis verweilen, was angeblich eine gute Sache ist. Aber neuere Forschungen zeigen, dass die Ergebnisse von Zeigarnik höchst fragwürdig waren.
Aber geben wir der “Aufschub”- Bewegung den Vorteil des Zweifels. Gehen wir davon aus, dass es in Ordnung ist Aufgaben zu verzögern. Anscheinend hat Steve Jobs das die ganze Zeit getan! Wenn du und ich jedoch bei all unseren wichtigen Aufgaben einen Monat lang gewohnheitsmäßig zögern, wird der Großteil unserer Leben und Beziehungen auseinander fallen.
Das Problem mit dieser Denkweise ist, dass die Art wie du eine Sache machst, die Art ist wie du alles machst. Hast du jemals das Schlafzimmer eines Prokrastinierten gesehen? Es ist ein Chaos. Es ist unordentlich. Und man kann argumentieren, dass der Verstand eines Prokrastinierers genauso aussieht.
Aber ich verstehe was Adam Grant und andere zu sagen versuchen. Sie sprechen zu den Perfektionisten die sich selbst verprügeln, weil sie nicht mehr handeln. Wenn du auch das bist, würde ich die Dinge auf die leichte Schulter nehmen.
Ich ermutige dich auch regelmäßig Pausen zu machen. Wenn es etwas ist das die Kreativität fördert, dann ist es das. Geht spazieren, lest ein Buch, esst mit einem Freund zu Mittag. Diese Dinge sind großartig für uns.
Aber wenn du dir Zeit zum Nachdenken nimmst oder ein Projekt aufschiebst, weil du mehr Zeit brauchst um einen besseren Job zu machen, sind das keine Anzeichen für Zögern. Die Wahrheit ist, dass die meisten von uns zögern, wie in “etwas hinauszögern das getan werden muss, oft weil es unangenehm oder langweilig ist”.
Get It Done and Move On.
Ich liebe kurze Sprüche und Einzeiler die mir helfen mich an Dinge zu erinnern. Es ist ziemlich kitschig, aber was soll ich sagen; es funktioniert.
Eines meiner Mottos ist Do It Today. Ich benutze dieses Motto, um mich daran zu erinnern wichtige Aufgaben nicht zu verzögern.
Aber in letzter Zeit geht es mir mehr um Get It Done and Move On.
Ich weiß, dass du keine Lust hast diese unangenehme Arbeit zu machen, aber es ist etwas das für dich wichtig ist, also erledige es einfach und mach weiter mit deinem Leben.
Schau, wenn ich mich gehen ließe würde ich den ganzen Tag nichts tun. Ganz ehrlich. Ich würde mein Bett nicht machen, ich würde Dosennahrung essen, nie trainieren und ich würde nur Videospiele spielen, Filme schauen und mit meinen Freunden ausgehen.
Aber das passiert mir nicht, weil ich ein System habe, um Dinge zu erledigen. Es hilft mir meine Aufgaben effektiv zu erledigen, keine Zeit zu verschwenden und mit meinem Leben weiterzumachen.
Ist Zögern also schlecht für dich? Sicher ist es das. Aber glücklicherweise können wir etwas dagegen tun. Wir können lernen das Zögern zu überwinden.
Das ist ehrlich gesagt gar nicht so schwer. Du brauchst nur ein System, das das Leben nicht schwieriger macht, als es ist. Ich habe auch einen Artikel über mein System veröffentlicht.
Ihr werdet feststellen, dass ein produktiver Lebensstil einem gesunden Lebensstil gleichkommt. Wenn du immer deine Aufgabe ausführst und nie mit irgendetwas im Rückstand bist, pflegst du eigentlich deinen Geist. Du wirst keinen Stress wegen dieser verweilenden Aufgaben haben. Du hast Ruhe.
Du zögerst, wenn es Widerstand gibt
Der Schlüssel zu einem produktiven Lebensstil besteht darin dir alles leicht zu machen. Du und ich wissen beide, dass wir es immer vorziehen den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Es gibt eine große Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen dazu.
Leider wissen das auch die bösen Vermarkter. Tatsächlich hat Robert Cialdini die meisten dieser Praktiken in seinem bahnbrechenden Buch “Influence” aufgezeigt. Er zeigt kontinuierlich auf wie Organisationen unser Verhalten beeinflussen. Die Ausnutzung unseres Drangs den Weg des geringsten Widerstands zu gehen ist eine ihrer Schlüsselstrategien.
Wer will schon ein Unternehmen anrufen, um sein Abonnement zu kündigen? Niemand. Deshalb verlangen viele Unternehmen, dass du das tust. Ich persönlich halte das für unethisch.
Die Wahrheit ist jedoch: Je mehr wir die Dinge hinauszögern, desto mehr Widerstand erzeugen wir.
Schau, ich verstehe, dass diese Unternehmen versuchen unsere Neigung zum Zögern auszunutzen. Aber manchmal sieht es so aus, als ob wir absichtlich versuchen uns selbst das Leben schwer zu machen.
Vor einigen Jahren habe ich mich für ein Fitnessstudio angemeldet, das über großartige Einrichtungen verfügt. Sie hatten hochmoderne Geräte, viel Platz, hilfsbereites Personal. Es gab nur ein Problem: Es war etwa 20 Minuten von meinem Haus entfernt. Aber der Verkäufer der mich herumführte war super überzeugend. Ich konnte nicht umhin mich vor Ort anzumelden.
Du weißt worauf ich hinaus will. Ich bin fast nie in dieses Fitnessstudio gegangen. Es kostete mich ein wenig Mühe dorthin zu gelangen, aber das war genug um nicht hinzugehen. Nach dieser Erfahrung meldete ich mich in einem Fitnessstudio an das in meinem Ort lag.
Rate mal. Ich ging jeden Tag zum Fitnessstudio. Es gab keinen Widerstand. Siehst du, es ist nicht deine Schuld wenn du viel zögerst. Das bedeutet nicht, dass du schwach bist.
Jeder zögert es hinaus wenn es Widerstand gibt. Deine Aufgabe ist es ihn zu beseitigen, damit du die Dinge erledigen und weitermachen kannst. Wenn du das konsequent tust, wirst du zu jemandem der kaum noch zögert.
Jeden Montag in dein Postfach
Ich schreibe, um dir zu helfen, dein bestes Selbst zu werden und dich zu inspirieren ein Leben zu leben, das dir treu ist — melde dich für meinen wöchentlichen Newsletter an, um in Kontakt zu bleiben.
Kein Spam.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.