Es gibt ein häufiges selbst sabotierendes Verhalten, dem viele von uns immer wieder zum Opfer fallen: Wir warten bis wir uns motiviert oder inspiriert fühlen, bevor wir die Ziele in Angriff nehmen, die wir wirklich erreichen wollen.

Wie oft ist dir das schon passiert?

  • Du willst dein Fitnesslevel verbessern, aber du hast “heute einfach keine Lust zu trainieren”.
  • Du möchtest an deiner Geschäftsidee zupfen, aber du bist “gerade nicht in der besten mentalen Verfassung”.
  • Du möchtest wieder mit dem Malen anfangen, aber du fühlst dich “gerade nicht inspiriert”.

Die Annahme, dass du etwas unternimmst, weil du dich auf eine bestimmte Art und Weise fühlst, ist kein verlässliches Rezept für Erfolg. Mache es dir stattdessen zur Gewohnheit zu handeln, bevor du dich danach fühlst.

Warum?

Weil der Impuls den du erzeugst, indem du einfach direkt gegen das vorgehst was dir widerstrebt, indirekt die Emotionen von Motivation, Inspiration und Vorfreude auslöst, nach denen du dich die ganze Zeit gesehnt hast.

Vor über einem Jahrhundert erklärte der Psychologe und Philosoph William James dieses Phänomen:

“Die Handlung scheint dem Gefühl zu folgen, aber in Wirklichkeit gehören Handlung und Gefühl zusammen; und indem wir die Handlung regulieren, die unter der direkteren Kontrolle des Willens steht, können wir indirekt das Gefühl regulieren, das das nicht tut.”

In gewisser Weise sickert dies in das einfache stoische Prinzip ein, dass ein gutes Leben aus der Gewohnheit geboren wird, sich immer auf das zu konzentrieren was man kontrollieren kann.

Während du die komplexen inneren chemischen Reaktionen, die deine Emotionen auslösen, nicht immer kontrollieren kannst, kannst du immer kontrollieren wie du dich entscheidest, in einem bestimmten Moment zu handeln und zu reagieren.

Verlasse dich nicht auf Motivation, baue stattdessen Momentum auf.

Du kannst ein Boot nicht rudern indem du untätig darin sitzt und auf einen Hauch von Motivation wartest. Nein, du musst ein Ruder in die Hand nehmen und paddeln. Dadurch erzeugst du Schwung, der sich auf das Wasser überträgt und das Boot vorwärtstreibt.

Das Gleiche gilt für dein tägliches Leben.

Der einzige Weg deine Gefühle zu verändern, ist etwas zu unternehmen. Wiederhole diese Aktion oft genug und jede Welle der Anstrengung, die du erzeugst, wird zu einem Schwung der dich vorwärtsbringt. Schon bald wird die Geschwindigkeit mit der du dich bewegst und der Fortschritt den du erzielst, die Motivation erzeugen die du brauchst, um weiterzumachen.

Und das ist kein gesunder Menschenverstand, das ist Physik. Newtons erstes Bewegungsgesetz besagt, dass ein ruhendes Objekt in Ruhe bleibt und ein sich bewegendes Objekt in Bewegung bleibt, solange keine äußere Kraft auf es einwirkt.

Wenn du dich also dabei ertappst, dass du träge auf einen Motivationsschub oder eine Dosis Inspiration wartest die vom Himmel fällt, erinnere dich an diese universelle Wahrheit: Ein ruhendes Objekt bleibt in Ruhe.

  • Du bist uninspiriert, weil du in Ruhe bist.
  • Du bist nicht motiviert, weil du in Ruhe bist.
  • Du fühlst dich lethargisch, weil du in Ruhe bist.

Und du trödelst und prokrastinierst weiter, weil du nicht gelernt hast dich neu zu orientieren und die Verhaltensweisen zu bevorzugen, die dein Leben voranbringen.

Anstatt also zu warten, bis du dich auf eine bestimmte Weise fühlst bevor du handelst, handle jetzt.

Handle deinen Weg in die Motivation. Zeige dich dem Widerstand immer wieder mit einem Blumenstrauß und einer Schachtel dunkler Schokolade. Mache es klein. Erzeuge Bewegung durch Handeln. So baust du Momentum auf. Und die Energie die du aus diesem Momentum erzeugst, ist das was die Motivation aufrechterhalten wird, auf die du schon lange gewartet hast.

Der Schlüssel zu Aktion, Momentum und Motivation ist einfach: Erschaffe ein tägliches Ritual

“Wie motivieren sich einige der produktivsten Künstler der Welt? Sie stellen nicht nur Zeitpläne auf, sie schaffen Rituale”, schreibt James Clear in seinem Buch Atomic Habits(*).

Die Wahrheit ist, dass die Arbeit großer Kreativer nicht von Motivation oder Inspiration abhängig ist. Sie ist abhängig von Beständigkeit und Routine. Sie tauchen Tag für Tag zur gleichen Zeit auf, um ihre Arbeit zu verrichten. Sie bleiben in Bewegung. Sie halten den Prozess in Ehren, selbst an den vielen Tagen an denen sie sich nicht danach fühlen.

In seinem Buch Daily Rituals: How Artists Work”(*), notiert Autor Mason Currey die Rituale vieler prominenter Künstler:

  • Maya Angelou mietete ein Hotelzimmer und schrieb täglich von 6:30 Uhr bis 14:00 Uhr.
  • Der englische Romancier Anthony Trollope verpflichtete sich dreitausend Wörter zu schreiben, bevor er zu seinem Job bei der Post ging.
  • Und bis heute wacht der japanische Schriftsteller Haruki Murakami jeden Tag um 4 Uhr morgens auf, um zu schreiben.

“Eine solide Routine fördert eine gut eingefahrene Rille für die eigenen geistigen Energien und hilft die Tyrannei der Stimmungen abzuwehren.” – Mason Currey

Das Ziel ist es nicht einmal in der Woche zu meditieren, einen Artikel zu schreiben oder sich für ein einziges Business-Brainstorming hinzusetzen. Das Ziel ist es, diese Dinge wiederholt zu tun. Und das Geheimnis ist ein Ritual um jede Aktion herum aufzubauen.

So wie ich es sehe ist ein beständiges Ritual das was dir erlaubt die Tür zu öffnen, durch die die Muse der Inspiration hereinfließen und dich erreichen wird.

Wenn du dich also dabei ertappst, dass du bei deinen Zielen ins Stocken gerätst, weil du dich gerade nicht besonders inspiriert oder motiviert fühlst, spielst du das Spiel der Amateure.

Der einzige Weg um in die Liga der Profis aufzusteigen, ist aufzuhören darauf zu warten, dass du dich inspiriert und motiviert fühlst und es dir stattdessen zur Gewohnheit zu machen täglich zu handeln, egal wie unmotiviert oder uninspiriert du dich gerade fühlst.

Hör auf zu warten und fang an zu handeln.