Wir sind so verdrahtet, dass wir glauben, dass wir bessere Dinge im Leben erreichen können, wenn wir uns bessere Ziele setzen.

Und so machen wir weiter und setzen uns spezifische, zeitlich begrenzte, messbare Ziele wie das folgende:

  • Ich möchte bis Mai meine Topform erreichen.
  • Dieses Jahr will ich 100 Blogbeiträge veröffentlichen.
  • In diesem Jahr will ich 24 Bücher lesen.
  • In den nächsten 6 Monaten werde ich meinen Instagram auf 5.000 Abonnenten ausbauen.

Das sind alles ehrgeizige Ziele die an ihrem Ergebnis gemessen werden können. Aber die Realität ist folgende:

Unsere Ergebnisse haben wenig mit unseren Zielen zu tun. Du kannst dir die messbarsten Ziele setzen und trotzdem daran scheitern, sie zu erreichen. Ernsthaft — wie oft ist dir das schon passiert?

Hier ist die Sache:

Unsere Ergebnisse haben alles mit den Systemen zu tun die wir haben, um diese Ziele zu erreichen.

Was ist der Unterschied?

Ziele sind die Ziele, die du erreichen willst, während Systeme die Prozesse sind, die du einrichtest, um sie zu erreichen.

Wenn wir es weiter herunterbrechen:

  1. Ziele sagen dir, wo du hinwillst; sie sind auf das Morgen ausgerichtet.
  2. Systeme sagen dir was du jeden Tag tun musst, um dorthin zu gelangen; sie sind auf das Heute fokussiert.

Das berühmteste Zitat von Bestsellerautor James Clear ist dieses:

“Du steigst nicht auf das Niveau deiner Ziele. Du fällst auf das Niveau deiner Systeme.”

Und genau deshalb brauchst du keine besseren Ziele, sondern bessere Systeme.

Erst als ich dieses Prinzip verstand und anfing produktive Prozesse zu bauen, um die Ziele zu erreichen, fing ich an rasche Fortschritte in meinen Ergebnissen zu sehen.

Warum Systeme wichtiger als Ziele sind

Die Herausforderung beim Setzen von Zielen ist, dass sie uns für die Gegenwart entlasten und uns in die Zukunft strecken. Es endet damit, dass wir mehr Energie darauf verwenden Ziele zu setzen, als darauf Systeme zu planen und zu schaffen die das Erreichen der Ziele erleichtern.

Also was genau ist ein System?

Wenn dein Ziel ist bis zum Monat X 30 Kilo abzunehmen, dann ist dein System die Art und Weise wie du einen Lebensstil aufbaust, der es dir leicht macht dich zu täglichem Training und gesunder Ernährung zu verpflichten.

Wenn es dein Ziel ist bis zum Ende des Jahres 100 Blogbeiträge zu schreiben und zu veröffentlichen, dann ist dein System wie und wann du brainstormst, schreibst, editierst und veröffentlichst.

Ein System ist so konzipiert, dass es dir leicht fällt die notwendigen Aufgaben regelmäßig zu wiederholen, die dir helfen deine Ziele zu erreichen. Es stellt diese einfache Frage:

“Wie kannst du es dir leicht machen, um an dein Ziel zu kommen?”

Wenn du es auf diese Weise betrachtest wird dir klar, dass Ziele zwar essenziell sind um die Richtung vorzugeben, dass es aber die Ebene deiner Systeme ist die dich auf der Reise voranbringt.

Hier sind drei Gründe warum Systeme wichtiger sind als Ziele:

  1. Ziele sind ziel-basiert; Systeme sind fähigkeits-basiert. Systeme erlauben es dir übertragbare Fähigkeiten aufzubauen die sich in der Zukunft auszahlen werden. Das liegt daran, dass wir uns im Prozess der Arbeit auf das was wir wollen erweitern und wachsen — nicht im Endergebnis. Manchmal sind wir trotz unserer Bemühungen nicht erfolgreich darin unsere Ziele zu erreichen, aber das nimmt nichts von der konsequenten Arbeit die wir geleistet haben und den Fähigkeiten die wir daraus gewonnen haben.
  2. Ziele schaffen eine momentane Veränderung; Systeme schaffen eine lebenslange Veränderung. Wenn du dir Jahr für Jahr zum Ziel setzt ein Buch pro Monat zu lesen, du es aber nur im ersten Monat des Jahres schaffst und in den anderen elf scheiterst, dann jagst du immer noch dem gleichen Ergebnis hinterher, weil du das System dahinter nie geändert hast. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, musst du zuerst das System ansprechen und beheben, das die negativen Ergebnisse verursacht. Um es mit James Clear’s Worten auszudrücken: “Fixiere die Inputs und die Outputs werden sich selbst fixieren.”
  3. Ziele verzögern das Glück; Systeme tun es nicht. Das ist vielleicht meine größte Offenbarung mit Systemen. Ziele schaffen ein Mindset von “wenn ich mein Ziel erreicht habe, werde ich glücklich sein”, was dann eine “Immer-auf-dem-Ziel-bleiben”-Mentalität kultiviert. Das Problem mit dieser “Goals-first”-Mentalität ist, dass wir unser Glück aufschieben und es mit dem Ergebnis der Resultate in Verbindung bringen: “Wenn ich mein Ziel erreiche, werde ich glücklich sein.” Eine “System-First”-Mentalität verschiebt deine Aufmerksamkeit auf die Reise — den Prozess. Am Ende verliebst du dich in den Fortschritt und genießt das Wachstum das du erlebst.

Wie du ein besseres System baut

Das Geheimnis, um ein großartiges System zu bauen, ist sich auf kleine, beständige Erfolge zu konzentrieren.

Es gibt zwei Schlüsselwörter die hervorzuheben sind: klein und beständig.

  • Willst du bis Mai 30 Kilo abnehmen? Iss zwei gesunde Mahlzeiten [klein] pro Tag [konsequent] und trainiere 30 Minuten [klein] jeden zweiten Tag [konsequent].
  • Willst du dieses Jahr 100 Blogbeiträge veröffentlichen? Veröffentliche 2 Artikel pro Woche [klein] und blockiere 5 Schreibsitzungen in deinem wöchentlichen Kalender [konsequent].
  • Willst du in diesem Jahr 24 Bücher lesen? Lies alle 2 Wochen ein Buch [klein] und lese jeden Morgen eine Stunde bevor du ins Büro gehst [konsequent].

Kleine, konsequente Schritte sind das Geheimnis, um große, nachhaltige Veränderungen zu schaffen.

Mit diesen Worten, hier sind die drei Schritte, um ein besseres System aufzubauen:

  1. Identifiziere und liste alle Aufgaben auf die erledigt werden müssen.
  2. Erstelle einen Arbeitsablauf für diese Aufgaben mit spezifischen Fristen.
  3. Verfolge deine Hauptgewohnheit, um den Fortschritt zu messen.

Nehmen wir also das Schreiben als Beispiel:

Dieses Jahr ist das Schreiben meine “eine Sache” — meine wichtigste Priorität und der eine Bereich in meinem Leben, in dem ich wachsen möchte. Ich habe mir vorgenommen konsequent zu sein und mein Ziel ist es, 150+ Artikel vor Jahresende zu veröffentlichen. Hier ist also das System das ich für mich selbst entwickelt habe, um alle drei Punkte zusammenzubringen:

Schritt 1: Ich habe alle Aufgaben identifiziert und aufgelistet die erledigt werden müssen: Brainstorming von Ideen, Auswahl von 3 bis 5 Artikelthemen pro Woche, Blockieren von Zeit in meinem Kalender an 5 Tagen pro Woche zum Schreiben und/oder Bearbeiten und Veröffentlichen von 3x pro Woche.

Schritt 2: Ich habe einen Workflow erstellt:

Ich benutze Notes, um eine Liste von Artikelideen zusammenzustellen, die ich erforschen möchte und unterteile sie in Kategorien: Unternehmertum, Selbstentwicklung, Mindset…

Ich benutze Notes, um eine “Pipeline” zu erstellen an welchen Artikelthemen ich in einer bestimmten Woche arbeiten werde.

Ich habe 2 Stunden pro Tag in meinem Kalender blockiert, 5 Tage die Woche, um mich hinzusetzen, zu schreiben und/oder zu bearbeiten.

All das hilft mir die Deadline einzuhalten, mindestens 3x pro Woche zu veröffentlichen (über alle Blogging-Plattformen hinweg).

Schritt 3: Ich verfolge meine Hauptgewohnheit. Beachte, dass ich nicht “Aufgaben” gesagt habe. Das liegt daran, dass ich mein Leben nicht zu sehr verkomplizieren möchte. Die ganze Idee hinter dem Aufbau eines Systems ist es, es mir leicht zu machen, meine Ziele zu erreichen; also verfolge ich nur die Gewohnheit des Schreibens. Jeden Tag an dem ich erfolgreich schreibe, markiere ich ein X in meinem Notizbuch.

Hier ein kleines Geheimnis: Trotz meines ausgeklügelten Systems schreibe ich nicht jeden Tag. Hey, — das ist normal. Das ist es was mich menschlich macht. Der Punkt ist, dass ich versuche die Kette der X’s nicht zu unterbrechen.

Dieser ganze Prozess ist nicht sehr zeitaufwendig. Du musst Schritt 1 nur einmal machen. Schritt 2 ist immer ein Work-in-Progress — du lernst was für dich funktioniert während du es anwendest, was es einfach und flexibel macht es zu ändern. Und Schritt 3 finde ich am wichtigsten, weil er dir hilft den Fortschritt den du machst zu visualisieren.

Befolge diese Schritte, um ein besseres System für dich zu entwickeln, das dir hilft bessere Gewohnheiten zu entwickeln, bessere Fähigkeiten zu erlangen und dabei deine Ziele zu erreichen.