“Ich weiß, dass ich es tun muss, ich kann mich nur nicht dazu bringen es zu tun.”

Wie oft hast du diese Worte schon zu dir selbst gesagt?

Lass mich raten: sehr oft.

Nun, gute Nachrichten, ich habe genau die richtige Lösung für dich.

Und fühl dich nicht schlecht wegen des Aufschiebens — es ist etwas, mit dem wir alle kämpfen.

Es ist etwas das in unserer Biologie verwurzelt ist und wie die verschiedenen Teile unseres Gehirns zusammenarbeiten.

In der Tat ist Prokrastination das Ergebnis eines Kampfes zwischen unserem limbischen System und unserem präfrontalen Kortex.

Und da ersteres viel älter und entwickelter ist und uns beschützen soll, prokrastinieren wir natürlich. Unser Gehirn trickst uns aus, damit wir nicht das tun was wir tun sollten, weil es erkennt, dass die gegebene Aufgabe Unbehagen hervorruft. Das ist der Grund warum wir prokrastinieren.

Mit der 5 Minuten-Regel verschieben wir den Ball zurück auf unsere Seite des Spielfelds und tricksen unser Gehirn aus, die Arbeit jetzt statt später zu erledigen.

Wir besiegen die Prokrastination.

Die 5 Minuten-Regel: Wie sie funktioniert

Mit einer Aufgabe anzufangen ist normalerweise das Schwierigste. Deshalb ist die 5 Minuten-Regel eine Produktivitätsstrategie, die dir dabei hilft genau das zu tun: Anzufangen.

Und so funktioniert sie:

Setze dich hin und erledige die Aufgabe in den nächsten 5 Minuten. Du kannst dir einen Timer stellen, wenn du willst. Sobald die 5Minuten um sind, kannst du dann entscheiden, ob du weitermachst oder nicht. In neun von zehn Fällen wirst du dich dafür entscheiden, weiterzumachen.

So einfach ist das.

Ehrlich gesagt, ist das die Art und Weise, wie ich die Prokrastination besiege.

Wenn ich keine Lust habe einen Artikel zu schreiben, sage ich zu mir:

“Ich setze mich jetzt hin und fange in den nächsten 5 Minuten an zu schreiben.”

Neunzig Prozent der Zeit komme ich in einen Flow und tippe die nächste Stunde weiter.

Manchmal funktioniert es nicht, und das ist okay. Ich spüre zu viel Widerstand, also höre ich auf und verschiebe die Aufgabe auf einen späteren Zeitpunkt am Tag.

Warum es funktioniert

Die 5 Minuten-Regel wurde entwickelt, um dir zu helfen anzufangen, weil es oft schwieriger ist anzufangen, als weiterzumachen.

Und wir neigen dazu so viel Widerstand gegen eine Aufgabe zu spüren, weil wir sie zu etwas Größerem aufbauen, als sie eigentlich ist. Und wie bereits erwähnt ist es unser limbisches System, das die Aufgabe als beängstigend wahrnimmt und uns so schützt, indem es uns von ihr wegdrängt.

Mit der 5 Minuten-Methode reduzieren wir das Ausmaß der Aufgabe, die vor uns liegt.

Anstatt einer Stunde nehmen wir uns 5 Minuten vor.

Wir machen es super einfach damit anzufangen, und da die Verpflichtung gering ist, tut es nicht weh einen Versuch zu wagen und zu sehen wie wir uns danach fühlen.

Die Idee ist folgende:

  • Du musst nicht ein ganzes Kapitel lesen, du musst dich nur für die nächsten 5 Minuten hinsetzen und ein paar Seiten lesen. Wenn die Zeit um ist, wirst du in neun von zehn Fällen das ganze Kapitel zu Ende lesen.
  • Du musst nicht einen ganzen Artikel schreiben, du musst dich nur für die nächsten 5 Minuten hinsetzen und ein paar Zeilen schreiben. Wenn die Zeit um ist, wirst du in neun von zehn Fällen den ganzen Artikel zu Ende schreiben.
  • Du musst keine 5 km laufen, du musst nur deine Schuhe anschnallen und die nächsten 5 Minuten joggen. Wenn die Zeit um ist, wirst du in neun von zehn Fällen den gesamten 5 km Lauf beenden.

Wenn wir anfangen und in einen Zustand des Flows eintreten, bewegen wir uns weg vom Widerstand und machen weiter, bis wir fertig sind.

Hier ist also warum es funktioniert:

  1. Es bringt dich in Bewegung. Es ist normalerweise schwieriger anzufangen, als weiterzumachen. Mit dieser Regel durchbrichst du die Barriere und kommst in Bewegung. Wenn du einmal in Bewegung bist, stehen die Chancen gut, dass du die Räder weiterdrehen wirst.
  2. Es konzentriert sich auf den Output, nicht auf das Ergebnis. Es verschiebt die Aufmerksamkeit weg von dem was du erreichen willst, hin zu dem was du tun und kontrollieren kannst. Lies ein paar Seiten, schreibe ein paar Zeilen, jogge ein paar Minuten.
  3. Es vergrößert die Einfachheit einer Aufgabe. Wir bauen in unseren Mitten die Illusion auf, dass die Aufgabe zu groß und zu lästig ist, also prokrastinieren wir. Mit dieser Regel reduzieren wir die Aufgabe auf eine Reihe von kleinen Aktionen. Wir vergrößern die Einfachheit der Aufgabe und tricksen unser Gehirn aus, damit es denkt: “Es ist doch gar nicht so schwer.”

Wenn du also das nächste Mal mit Prokrastination kämpfst, bevor du sagst “Ich weiß, dass ich es tun muss, ich kann mich nur nicht dazu bringen es zu tun”, halte inne und sage dir stattdessen dies:

“Ich werde diese Aufgabe für 5 Minuten erledigen. Sobald ich das Ziel erreicht habe, werde ich entscheiden ob ich weitermache oder nicht.”

Die Chancen stehen gut, dass du dich gut fühlst, der Dopamin-Kreislauf anspringt und du natürlich weit über die 5 Minuten-Marke hinaus weitermachst.