“In der Gegenwart ist die Vergangenheit besser bekannt als die Zukunft — aber die Menschen denken viel mehr über die Zukunft nach als über die Vergangenheit”, schreiben die Psychologieprofessoren Baumeister, Vohs und Oettingen in ihrer veröffentlichten Studie zur Pragmatischen Prospektion. “Beide Tatsachen leiten sich aus dem Prinzip ab, dass die Zukunft verändert werden kann, während die Vergangenheit nicht verändert werden kann”, schreiben sie weiter.

Vielleicht ist das der Grund warum wir, wenn das neue Jahr um die Ecke kommt eher dazu neigen uns selbst und andere nach unseren Vorsätzen für das neue Jahr zu fragen, anstatt zu fragen: “Welche Lektionen haben wir dieses Jahr gelernt?” Mit anderen Worten, wir setzen neue Ziele bevor wir uns überhaupt Gedanken gemacht haben.

Pragmatische Prospektion ist der Prozess durch den man über die Zukunft nachdenkt, indem man sich vorstellt was passieren soll während man auch die Hindernisse in Betracht zieht, um so die Handlungen zu planen und zu leiten die zu den gewünschten Ergebnissen führen würden.

Das Problem ist jedoch, dass wir uns selbst einen enormen Nachteil zufügen wenn wir in die Zukunft blicken bevor wir über das Vergangene nachdenken, weil wir uns nicht erlauben unsere Gefühle und Gedanken zu verarbeiten.

Wie die Autorin Meg Wheatley es ausdrückt:

“Ohne Reflexion gehen wir blindlings unseren Weg, schaffen mehr unbeabsichtigte Konsequenzen und erreichen nichts Nützliches.”

Introspektion ein Prozess bei dem man nach innen schaut, um seine eigenen Gedanken und Emotionen zu untersuchen. Auch bekannt als experimentelle Selbstbeobachtung, wurde der Begriff verwendet, um eine Forschungstechnik zu beschreiben, die zuerst von dem Psychologen Wilhelm Wundt entwickelt wurde und bei der Menschen trainiert wurden den Inhalt ihrer eigenen Gedanken sorgfältig und objektiv zu analysieren.

Deshalb ist das Beste was du in dieser Zeit des Jahres für dich tun kannst, dir einen gemütlichen Platz zu schaffen, entspannende Musik aufzulegen, dir ein heißes Getränk zuzubereiten, alle Erwartungen loszulassen und ein paar introspektive und prospektive Fragen zu stellen.

Die Idee ist einfach: Bereite dich auf das kommende Jahr vor und plane es indem du zuerst das vergangene Jahr durcharbeitest und bewertest. Indem du über das vergangene Jahr reflektierst, kommen deine Erfolge, Sorgen und alle Verhaltens- und Denkmuster zum Vorschein die dich zurückgehalten haben. Und indem du das kommende Jahr planst, gehst du mit vollem Vertrauen in das neue Jahr und mit dem Wissen, dass du dein Leben viel bewusster gestaltest und es unter Kontrolle hast.

Hier sind 13 reflektierende Fragen die du dir stellen solltest wenn wir ins neue Jahr gehen.

1. Was sind die fünf Dinge für die ich in diesem Jahr am dankbarsten bin?

“Dankbarkeit ist nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter aller anderen”, schrieb der alte römische Philosoph Cicero. Das liegt daran, dass die tägliche Praxis der Dankbarkeit eine Oase der Ruhe und Zufriedenheit inmitten eines Meeres von Chaos schafft.

Die Wahrheit ist, dass es völlig normal ist zu vergessen, dass wir in einer Welt voller Segnungen leben. Wenn du dies jetzt liest bedeutet das, dass du in Sicherheit bist. Du hast ein Zuhause. Du hast es warm. Du atmest noch. Du bist nicht hungrig — und wenn doch hast du die finanziellen Mittel, um dir eine Mahlzeit zu kaufen. Ich habe gerade fünf Dinge aufgezählt für die du dankbar sein kannst (Dinge die du vielleicht völlig als selbstverständlich angesehen hast).

Fallen dir noch fünf weitere ein?

2. Was ist ein Bereich in meinem Leben in dem ich dieses Jahr echte, greifbare Fortschritte gemacht habe?

Es gibt einen Grund warum Kritik oft einen viel größeren Einfluss auf uns hat als Komplimente und warum schlechte Nachrichten häufig mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als gute — es liegt an unserer Negativitätsvorliebe. Es ist unsere Tendenz negative Reize zuerst zu registrieren. Deshalb konzentriert sich die zweite Frage auf das was im vergangenen Jahr gut gelaufen ist, anstatt auf das was nicht gut gelaufen ist.

In einem Jahr voller Verwirrung, Höhen und Tiefen, was ist eine Sache, die gut gelaufen ist? Was ist ein Bereich in deinem Leben in dem du echte, greifbare Fortschritte gemacht hast?

Der Zweck dieser Frage ist ein doppelter. Erstens soll sie dich dazu bringen deine Denkweise positiv zu gestalten. Und zweitens soll sie dich daran erinnern, dass du wenn du deinen Fortschritt aktiv verfolgst, motiviert bleibst und dir gleichzeitig erlaubst deine Entwicklung vor deinen Augen zu sehen.

3. Was sind drei Errungenschaften die ich dieses Jahr gemacht habe und auf die ich besonders stolz bin?

Aufbauend auf der vorherigen Frage, was sind deine drei wichtigsten Errungenschaften auf die du am meisten stolz bist? Meine sind einfach:

  • Ich habe dieses Jahr mit Freunden meinen Traum erreicht, ein Bus auszubauen und auf Europareise zu gehen.
  • Ich habe über 120 Artikel veröffentlicht und fast 20.000 Views generiert.
  • Ich habe für nächstes Jahr eine neue Wohnung gefunden.

4. Wer waren die drei Menschen deren Freundschaften ich in diesem Jahr am meisten zu schätzen wusste?

Was macht das Leben so besonders? Es sind die Menschen. Es sind immer die Menschen.

Ehrlich gesagt, so wie ich es sehe ist das Leben lebenswert, wenn es mit Menschen gefüllt ist die wir lieben und für die wir sorgen. Ob es die Familie ist, Freunde aus der Kindheit oder neu entstandene Freundschaften, wir alle haben Menschen die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen.

Manche Verbindungen verblassen vorübergehend aus unserem Leben, wenn wir verschiedene Wege einschlagen und in ungewohnte Phasen eintreten. Andere Freundschaften tauchen unerwartet wieder auf, um tiefere Bindungen zu schmieden.

Wer auch immer die drei Menschen sind, deren Liebe, Fürsorge, Unterstützung oder Humor und Leichtigkeit du dieses Jahr am meisten geschätzt hast, ich bitte dich dringend ihnen zu schreiben.

5. Was waren die größten Kämpfe denen ich dieses Jahr begegnet bin? Was waren die größten Lektionen die sie mich gelehrt haben?

Ich glaube wirklich, dass unsere Kämpfe uns zu dem formen was wir sind und uns die mächtigsten Lektionen im Leben lehren. Wir entdecken was uns am wichtigsten ist, wir lernen mehr über uns selbst, wir entdecken wie wir auf Herausforderungen und Unglück reagieren, wir finden heraus woraus wir wirklich gemacht sind und manchmal finden wir am Ende heraus wer unsere wahren Freunde sind.

Es sind unsere Kämpfe die unseren Charakter formen.

Wie der stoische Philosoph Marcus Aurelius einst schrieb, “das Hindernis zum Handeln fördert das Handeln. Was im Weg steht, wird zum Weg.”

Welche neuen Lektionen haben dich deine Kämpfe gelehrt?

Meine Kämpfe im Jahr 2020 haben mich drei Dinge gelehrt:

Wenn du dich bewusst daran erinnerst dich dem Fluss des Lebens zu unterwerfen, einen Tag nach dem anderen zu nehmen und dich nur auf das zu konzentrieren was du kontrollieren kannst, sparst du automatisch deine mentale und emotionale Energie und alles um dich herum wird leichter zu bewältigen.

Das Leben ist im Überfluss vorhanden: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich immer eine andere. Dein einziges Ziel ist es zu glauben, dass wenn du dich in der Sprache der Arbeit und des Dienens abmühst und den Weg in Überzeugung gehst, der Pfad zu erscheinen beginnt und der Weg zu deiner Tür sich dir ganz natürlich offenbaren wird.

Jede Handlung die du unternimmst wird aus einem Ort der Angst oder der Liebe geboren. Lebe aus einem angstbasierten System und du wirst die Grenzen von Hass, Arroganz, Unsicherheit und Gier erfahren. Lebe aus einem auf Liebe basierenden System und du wirst eine Fülle von Mut, Vertrauen, Stärke und Großzügigkeit entdecken.

6. Wo war ich vor fünf Jahren und wo bin ich jetzt?

Vor zwei Jahren hatte ich gerade meine Ausbildung als Mediengestalter abgeschlossen und hatte keine Ahnung was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Vor zwei Jahren war ich ein privilegierter junger Mann, der dachte er sei größer als das Leben selbst.

Heute bin ich gütig. Heute bin ich menschlicher. Heute bin ich weiser und arbeite deshalb daran mich zu verbessern.

Wir vergessen wer wir vor ein paar Jahren waren und vergessen wie weit wir seitdem gekommen sind. Wir vergessen wie sehr wir als Mensch gewachsen sind und wie viel besser wir uns selbst und unsere Rolle in dieser Welt verstehen gelernt haben.

Du vergisst all die schwierigen Zeiten die du auf deinem Weg erlebt hast. All die kleinen und großen Hindernisse durch die du gegangen bist. All die Berge die du erklommen hast. All die Herzbrüche an denen du gewachsen bist und all die Risiken die du einst so mutig eingegangen bist.

Manchmal ist eine Dosis Reflexion für den Geist und die Seele viel lohnender als ein Löffel voll Planung. Also noch einmal, ich erinnere dich an die letzten paar Jahre.

  • Wer warst du damals? Wer bist du jetzt?
  • Wo warst du damals? Wo bist du jetzt?

Halte inne, blicke zurück, erinnere dich, reflektiere. Welche Hochs und Tiefs du auch immer aufdeckst, ich verspreche dir eines: Du wirst dich erfüllter fühlen. Du wirst dich kraftvoller fühlen. Schöner. Dankbarer. Und viel mehr ermächtigt. Am wichtigsten ist, dass du so stolz auf dich sein wirst wie weit du gekommen bist.

7. Wenn alles gut läuft, wo würde ich in fünf Jahren gerne sein?

In seinen Vorträgen über persönliches Wachstum hat Jim Rohn immer diese Frage gestellt:

“In fünf Jahren wirst du ankommen, die Frage ist nur wo?”

Frag jeden Geschäftsinhaber oder einen Firmenchef wo er sein Unternehmen in fünf Jahren haben möchte und er wird dir eine klare Antwort geben. Die Frage ist dann, warum hast du keine Vision für dich selbst? Bist du nicht der Besitzer deines eigenen Lebens? Bist du nicht der Kapitän deines eigenen Schiffes?

Du brauchst eine Vision für den nächsten Abschnitt deines Lebens. Etwas woran du festhältst und worauf du hinarbeitest — ein Engagement für ein größeres Ideal.

Das bedeutet nicht, dass du einen kugelsicheren Plan brauchst. Nein, was du brauchst ist ein Bild davon wie du dich selbst siehst, so dass du heute den Prozess beginnen kannst diese Person zu werden. Was du brauchst ist eine Fünf-Jahres-Vision die dich begeistert und dir so hilft, absichtlich in deinen Entscheidungen, zielgerichtet in deinen Überzeugungen und konsequent in deinen Handlungen zu sein.

Die Frage lautet nicht: “Wo siehst du dich in 10 Jahren?” Nein, das ist zu pauschal und weit hergeholt. Und die Wahrheit ist, dass du innerhalb eines Jahrzehnts eine Menge Veränderung erleben wirst. Wie Daniel Gilbert in einem seiner TED Talks sagt: “Der Mensch ist ein unfertiges Werk das fälschlicherweise denkt, dass es fertig ist. Die Person die du gerade bist ist so vergänglich, so flüchtig und so vorübergehend wie alle Menschen die du jemals gewesen bist. Die einzige Konstante in unserem Leben ist die Veränderung.”

Die Frage muss also definierter und bewusster gestellt werden: “Wer wirst du in fünf Jahren sein?”

8. Basierend auf dieser Vision, was möchte ich im nächsten Jahr mit einem Wort ausdrücken? Wie kann ich es in meinem täglichen Leben manifestieren?

Eine Absicht ist ein Leitprinzip dafür wer du sein willst und wie du handeln, leben und dich in dieser Welt zeigen willst. Ob bei der Arbeit, in Beziehungen, während deines kreativen oder spirituellen Strebens oder in jedem anderen Bereich deines Lebens, eine Absicht dient als innerer Kompass. Sie bietet ein Gefühl der Klarheit und hilft deine Handlungen zu leiten, während du dich durch die Tage des Jahres bewegst.

Und deine Jahresabsicht ist das was dich auf deiner Reise zu deiner Vision voranbringt. Diese Ein-Wort-Absicht kommt von innen und beantwortet die übergeordnete Frage: “Was möchte ich in diesem Jahr für mein ultimatives Ziel erreichen?”

Die Antwort auf diese Frage ist die einzige ganzheitliche Richtung auf die du deine Energie während des Jahres fokussieren wirst. Diese Ein-Wort-Absicht wird dann eine übergreifende Ausrichtung zwischen den Zielen die du angehen wirst, den Handlungen die du ergreifen wirst und den Gelegenheiten die du in Betracht ziehen wirst, anzunehmen und ebenso abzulehnen.

9. Was sind die drei Dinge die ich im kommenden Jahr am meisten erreichen möchte und wie kann ich mir ein System aufbauen das es mir ermöglicht?

Wir haben es von einer großen Vision zu einer ganzheitlichen Absicht mit einem Wort eingegrenzt. Jetzt ist es an der Zeit die beiden mit den drei Zielen zu verbinden, auf die du in diesem Jahr hinarbeiten wirst. Diese drei Ziele werden als die drei wichtigsten Prioritäten in diesem Jahr dienen.

Sobald du sie beschrieben hast, besteht der nächste Schritt darin ein System aufzubauen das ihre Erreichung erleichtert; denn Ziele allein ohne ein Gerüst das sie erdet sind nichts weiter als Ideen in dünner Luft. Wie James Clear, Autor von Atomic Habits, es treffend formuliert:

“Du steigst nicht auf das Niveau deiner Ziele. Du fällst auf das Niveau deines Systems.”

Ein System ist eine Reihe von Werkzeugen, Routinen und Ritualen die es dir leicht machen, regelmäßig die notwendigen Aufgaben zu wiederholen die dir helfen deine Ziele zu erreichen, und das Geheimnis ein großartiges System aufzubauen ist, sich auf kleine, beständige Erfolge zu konzentrieren. Nachdem du also deine drei Ziele aufgeschrieben hast, folge diesen drei Schritten, um dir ein System zu bauen:

  1. Identifiziere und liste alle Aufgaben auf, die erledigt werden müssen.
  2. Erstelle einen Arbeitsablauf für diese Aufgaben mit spezifischen Fristen.
  3. Verfolge deine Hauptgewohnheit, um deinen Fortschritt zu messen.

10. An welchem Gedanken halte ich derzeit fest, der meinem Wohlbefinden nicht dienlich ist? Warum halte ich daran fest und mit welchen ermächtigenden Affirmationen kann ich ihn ersetzen?

Wir können niemals aufblühen oder eine positive, nachhaltige Veränderung in unserem Leben erfahren, solange wir das ganze Gewicht unseres Gepäcks mit uns herumtragen. Selbstfürsorge ist ein aktiver Prozess in dem wir lernen, diese selbstsabotierenden Muster die uns belasten, zu identifizieren und sie dann loszulassen, denn sobald wir das loslassen was uns nicht mehr positiv dient, werden wir Raum für das schaffen was es tut.

Oftmals sind wir diejenigen, die sich selbst zurückhalten. Wir klammern uns an ein Gedankenmuster und weigern uns, es loszulassen:

  • Ich möchte mein eigenes Unternehmen gründen, aber ich habe Angst, dass es scheitern wird. So klammerst du dich mehr an den Gedanken der Angst als an den Mut zum Handeln.
  • Ich bin bereit für einen neuen Karriereweg, aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Also klammerst du dich mehr an den Gedanken der Verwirrung als an die Zuversicht, dass du es herausfinden wirst.
  • Ich mag ihn wirklich, aber ich habe Angst, dass es nicht klappt und ich verletzt werde. Also lässt du diese Angst einen illusionären Schutzschild erschaffen, der dich vor der Freiheit offen zu lieben verbirgt.

Wenn wir wirklich positive Veränderungen in unserem Leben erschaffen wollen, müssen wir zuerst unser Bewusstsein dafür schärfen, was unsere selbstsabotierenden Gedankenmuster sind und müssen dann uns von diesen einschränkenden Glaubenssätzen befreien. Wie das geht?

Indem wir diese Glaubenssätze durch ermächtigende Affirmationen ersetzen. Wie Dr. John Arden in seinem Buch Rewire Your Brain schreibt: “Du kannst dir antrainieren deine Art zu denken zu ändern. Indem du regelmäßig Möglichkeiten statt Einschränkungen in Betracht ziehst, wirst du dein Gehirn neu verdrahten.”

  • Ich möchte mein eigenes Unternehmen gründen und auch wenn ich ein wenig Angst habe, dass es scheitern könnte, ist das völlig normal. Die Angst steigt mit dem Interesse. Ich bin bereit es durchzuziehen und erfolgreich zu sein, und ich bin aufgeregt über das persönliche und berufliche Wachstum, das ich durch diese Reise erfahren werde.
  • Ich bin bereit für einen neuen Karriereweg und auch wenn ich nicht ganz sicher bin wo ich anfangen soll, bin ich zuversichtlich, dass ich es herausfinden kann. Alles ist ein Prozess und ich bin bereit ihn durchzustehen.
  • Ich bin bereit mein Schutzschild fallen zu lassen und meine ganze Liebe in diese Beziehung zu geben. Ich weiß, dass es noch so viel Ungewissheit gibt und vieles, was wir herausfinden müssen, aber ist das nicht der natürliche Lauf des Lebens?

Wenn du jedes Jahr ein altes selbstsabotierendes Muster loslässt und es durch eine ermächtigende Affirmation ersetzt und in die Tat umsetzt, stell dir vor wie viel persönliches Wachstum und Transzendenz du allein in den nächsten fünf Jahren erleben wirst.

Also, welche Gedanken und Ideen bist du bereit loszulassen?

11. Was ist eine schlechte Angewohnheit, an der ich arbeite, um sie aus meinem Leben zu entfernen, und was ist eine neue Angewohnheit, die ich an ihrer Stelle überbrücken möchte?

Im Leben gibt es immer ein Geben und Nehmen. So wie du deine alten Gedankenmuster loslassen musst, um Platz für die neuen zu machen, so gilt das auch für deine Gewohnheiten.

Zu oft versuchen wir jedoch zu viele Veränderungen auf einmal vorzunehmen. Wir wollen anfangen, jeden Tag um 6.00 Uhr aufzustehen, täglich Sport zu treiben und jeden Morgen zu meditieren, während wir uns gleichzeitig Zeit nehmen, ein neues Instrument zu lernen.

Zu viele ambitionierte Veränderungen, viel zu schnell.

Stattdessen ist der Schlüssel es sequenziell zu tun, eine Sache nach der anderen. Wie die Autoren Gary Keller und Jay Papasan in ihrem Buch The One Thing schreiben: “Um außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen, geht es darum einen Dominoeffekt in deinem Leben zu erzeugen. Der Schlüssel dazu ist die Zeit. Erfolg wird sequentiell aufgebaut. Es ist eine Sache nach der anderen.”

Höre mit einer schlechten Gewohnheit auf und überbrücke eine neue Gewohnheit an ihrer Stelle.

Die eine neue Gewohnheit, an der ich arbeiten möchte, ist, jeden Morgen um 6.30 Uhr aufzuwachen. Wie werde ich das tun? Indem ich meine schlechte Gewohnheit aufgebe nach Mitternacht schlafen zu gehen. Früher ins Bett, früher aus dem Bett aufstehen. Raus mit dem späteren Schlafen, rein mit dem früheren Aufwachen. Wie das alte Sprichwort schon sagt: “Raus mit dem Alten, rein mit dem Neuen.”

12. Was sind drei Dinge, die ich nächstes Jahr gerne mehr machen würde? Wie werde ich mir mehr Zeit für sie nehmen?

Unsere Tage sind gefüllt mit Dingen die wir tun müssen, und Dinge die wir tun wollen. Meistens enden wir jedoch damit, dass wir das tun was wir tun müssen, zusammen mit all den anderen Dingen die uns trösten und uns helfen dem Stress zu entfliehen. Und so schieben wir am Ende all die Dinge auf, die wir wirklich tun wollen.

Wie oft ist dir das schon passiert?

Mir geht es nicht anders, ich verstehe es. Es gibt immer Dinge die erledigt werden müssen. Aber du musst erkennen, dass all diese Aufgaben, Besorgungen, Hausarbeiten, Pläne und Projekte nicht auf magische Weise verschwinden werden. Sie sind ein natürlicher Lauf des Lebens.

Was du tun musst, ist dir Zeit für das zu nehmen was du wirklich in deinem Leben tun willst. Nimm dir Zeit für das was du liebst, aus dem einzigen Grund, dass es dich glücklich macht das zu tun.

Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe oben auf die Seite “was ich gerne tue”. Und jetzt lass mich dich Folgendes fragen: Was bringt dir Freude? Was lässt dich glücklich fühlen? Was erfüllt deine Seele mit Leidenschaft und Aufregung für das Leben? Was ist es das du immer wieder aufschiebst, aber tief in dir weißt, dass du es wirklich tun willst? Was ist es was du unbedingt tun musst, weil du es sonst in zehn Jahren bereuen würdest es nicht getan zu haben?

Schreibe sie auf. Und dann wähle drei Dinge aus die du heute anfangen kannst.

13. Wie kann ich in diesem Jahr meinen Morgen achtsamer beginnen?

Wie du deinen Morgen beginnst gibt den Ton für den Tag an, und wie du deine Tage lebst wird bestimmen wie du das Jahr gelebt haben wirst. Die Prämisse hinter einer Morgenroutine ist es also dich zu befähigen langsamer und bewusster zu leben.

Wenn du lernst die ersten 30 Minuten deines Tages dir selbst zu widmen, einfach nur zu sitzen, allein mit deinen Emotionen und Gedanken, und etwas zu tun das deinen Geist und Körper in einen Spitzenzustand versetzt, wie z.B. Meditation, Sport, Lesen oder Tagebuch schreiben, wirst du die Flugbahn deines Lebens drastisch verbessern.

Ich denke, Marcus Aurelius hat es am besten gesagt, als er schrieb: “Wenn du morgens aufstehst, denke daran was für ein kostbares Privileg es ist am Leben zu sein — zu atmen, zu denken, zu genießen, zu lieben.” Und dazu füge ich hinzu: Wenn du morgens aufstehst, erinnere dich daran wohin du dein Leben führen willst (deine Vision), wer du werden willst (deine Absicht) und was du heute tun wirst, um beides miteinander zu verbinden.

Überlege dir drei Dinge die du jeden Morgen nach dem Aufwachen für deinen Geist, Körper und deine Seele tun wirst.

Bonusfrage: Wie werde ich mich während meines Fortschritts und bei meinem Erfolg am Jahresende belohnen?

So wie ich es sehe  —  wenn du eine Vision hast auf die du heute hinarbeitest, du dir eine Absicht für das kommende Jahr gesetzt hast und drei Ziele darunter skizziert hast  —  hast du dich entschiedenloszulassen was dir nicht mehr dient, um Raum für das zu schaffen was dir dienen wird, absichtlich eine Morgenroutine entworfen hast die zu dir passt und einen täglichen Lebensstil der auf dem aufbaut was du liebst.

Dann ist es keine Frage von “ob ich Erfolg haben werde”, sondern eine Frage von “wie ich den Weg zum Erfolg gehe”.

Deine Verkörperung des oben genannten und die Manifestation davon durch deine Handlungen wird dich als erfolgreich erachten. Und während du dich weiterhin zeigst und dein Engagement für dieses größere Ideal ehrst, wird die Frage lauten: “Wie möchte ich mich während meines Fortschritts und bei meinem Erfolg am Jahresende belohnen?”

Feiere wer du wirst, indem du dir etwas schenkst auf das du dich freuen kannst. Das ist ein Weg, um dir selbst gegenüber Dankbarkeit und Wertschätzung zu zeigen.