Kannst du erraten was der wichtigste Prädiktor für Erfolg ist?

Du könntest sagen, es hängt davon ab wie talentiert du in deinem Handwerk bist. Oder vielleicht wie klug du in deinem Arbeitsbereich bist.

Nun, das ist es nicht.

Es geht darum wie mental stark du sein kannst, wenn die Hindernisse weiter ansteigen und der Sturm etwas länger anhält, als du erwartet hast.

Es geht um Mumm.

Wie die Psychologin und Autorin Angela Lee Duckworth in ihrem Ted Talk erklärt:

“In all unseren Forschungen kristallisierte sich eine Eigenschaft als signifikanter Prädiktor für Erfolg heraus. Es war nicht die soziale Intelligenz. Es war nicht gutes Aussehen, körperliche Gesundheit und es war auch nicht der IQ. Es war Mumm. Und Mumm ist Ausdauer und Leidenschaft, um langfristige Ziele zu erreichen. Mumm bedeutet, Durchhaltevermögen zu haben. Mumm bedeutet, tagein, tagaus an deiner Zukunft festzuhalten, nicht nur für eine Woche, nicht nur für einen Monat, sondern für Jahre. Mumm bedeutet das Leben wie einen Marathon zu leben, nicht wie einen Sprint.”

Dein Mindset kann den Unterschied in deinem Leben ausmachen.

Und mentale Stärke ist die Eigenschaft, die diesen Mumm aufbaut und aufrechterhält. Lerne wie du mentale Widerstandsfähigkeit kultivieren und entwickeln kannst und du wirst ein höheres Maß an Mumm in deinem Leben entwickeln.

Der beste Weg dies zu tun, ist sich zuerst darüber klar zu werden was man nicht tun sollte. Hier sind also die 12 Gewohnheiten die dir helfen werden, echte mentale Stärke aufzubauen, erklärt durch die 12 Dinge die du nicht tun solltest.

Ich arbeite seit über zwei Jahren an allen unten genannten Gewohnheiten und ich fühle mich heute wirklich anders: fokussierter, selbstbewusster und viel belastbarer.

1. Nicht vor Veränderungen zurückschrecken

Vor drei Jahren wurde ich von meinem Job gekündigt, musste mir etwas Neues suchen und beschloss mich nebenbei Selbstständig zu machen. Und hier ist die größte Lektion die ich daraus mitgenommen habe:

Veränderung ist die einzige Konstante im Leben.

Du wirst entweder den Wandel initiieren müssen oder das Opfer davon sein, aber du kannst dem Wandel sicher nicht entkommen. Ein Zeichen von mentaler Stärke ist deine Fähigkeit, Veränderungen nicht zu scheuen, sondern sie zu schaffen. Das bedeutet nicht, dass du dich impulsiv in neue Unternehmungen stürzen sollst (habe ich getan und es hat keinen Spaß gemacht), es bedeutet einfach, dass du offen bist kalkulierte Risiken einzugehen.

Hier ist eine universelle Wahrheit: Persönliches Wachstum findet nicht in unserer Komfortzone statt. Wenn du also wachsen und expandieren willst, musst du aktiv nach Veränderung suchen. Du musst in Bewegung bleiben, neue Erfahrungen ausprobieren und bereit sein die Unannehmlichkeiten, die solche Veränderungen mit sich bringen, zu durchschauen.

Erkenne, dass das Vermeiden von Schmerz zerstörerischer ist als das Aushalten von Schmerz. Das ist die Denkweise die du brauchst, um die Veränderung zu schaffen, die du in deinem Leben sehen möchtest.

2. Fürchte die Einsamkeit nicht — umarme sie

Wie wohl du dich in deiner eigenen Haut fühlst, ist ein Maß dafür wie gut du dich selbst kennst. Und der einzige Weg mehr darüber zu erfahren wer du bist, ist Zeit alleine zu verbringen.

Ich habe die Schönheit und den Frieden der Stille und Einsamkeit zum ersten Mal nach stundenlangem Meditieren geschmeckt. Heute baue ich weiterhin Meditation in meine täglichen Gewohnheiten ein und mache es zu einer wöchentlichen Praxis, Zeit alleine mit meinen Gedanken zu verbringen.

“Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht.” — Carl Jung

Die Forschung hat bewiesen, dass es mehrere langfristige Vorteile der Einsamkeit gibt. Sie befähigt dich, dich mit dem wohlzufühlen, was du bist. Es steigert deine Kreativität. Sie verbessert dein geistiges Wohlbefinden. Und sie lehrt dich, dich selbst zu akzeptieren und zu lieben.

Menschen die lernen sich in der Einsamkeit wohlzufühlen, sind in der Regel glücklicher, haben ein geringeres Stressniveau und entwickeln mehr mentale Stärke. Und ich kann das bestätigen. Also hör auf die Einsamkeit zu fürchten. Nimm sie stattdessen an und nimm dir Zeit für sie.

3. Grübel nicht über die Vergangenheit nach

Das Festhalten an der Vergangenheit ist nichts anderes als ein Akt der Selbstsabotage. Wenn du weiterhin an ihr festhältst — wenn du dich auf das konzentrierst was du hinter dir gelassen hast — wirst du dir nicht die Freiheit erlauben das zu sehen was vor dir liegt.

Wenn du dich weiterhin auf das konzentrierst was du nicht willst, erlaubst du dir auch nicht die Freiheit deine Energie voll und ganz in das zu investieren was du willst.

Die Realität ist diese: Die Vergangenheit ist erledigt und verstaubt. Alles was jetzt zählt, ist was du daraus lernen und mitnehmen kannst. Alles andere muss losgelassen werden.

Lerne wie du die Vergangenheit loslassen kannst. Das setzt deine Energie frei, um dich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: Das Jetzt. Das Heute. Genau dieser Moment. Denn das was du in diesem Moment tust, wird den nächsten bestimmen.

4. Konzentriere dich nicht auf deine Schwächen

Das, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, dehnt sich aus. Wenn ich mich auf meine Schwächen konzentriere, verstärke ich sie und fühle mich dadurch schwach. Wenn ich mich auf meine Stärken konzentriere, vergrößere ich sie und fühle mich dadurch selbstbewusster.

Studien haben gezeigt, dass wir viel schneller wachsen, wenn wir unsere Energie auf die Entwicklung unserer Stärken konzentrieren, als wenn wir versuchen unsere Schwächen zu verbessern. Wir werden selbstbewusster, kreativer und haben mehr Energie bei der Arbeit.

Deshalb machen es sich mental starke Menschen zur Gewohnheit, ihre Stärken zu gießen. Sie sind sich ihrer Schwächen bewusst — und sie erkennen sie auch an — aber solange eine Schwäche ihrem Wachstum nicht schadet, gibt es keinen Grund, Zeit und Energie in ihre Verbesserung zu investieren.

5. Erwarte keine sofortigen Ergebnisse

In ihrer Forschungsarbeit schrieb Angela Lee Duckworth: “Das kämpferische Individuum nähert sich der Leistung wie einem Marathon; sein Vorteil ist Ausdauer.” Und Ausdauer wird von Tag zu Tag aufgebaut.

Athleten brechen keine Rekorde über Nacht. Unternehmen werden nicht an einem Tag aufgebaut. Und Wolkenkratzer brauchen Jahre, um gebaut zu werden. Erfolg stellt sich nicht sofort ein; Erfolg liegt in den Details des Prozesses, nicht im Ergebnis.

„Es ist nicht so, dass ich so schlau bin. Aber ich bleibe viel länger bei den Fragen.“ — Albert Einstein

Du erwartest sofortige Ergebnisse, weil du deine Fähigkeiten überschätzt und unterschätzt wie lange echte Veränderungen dauern (es ist okay, ich bin schon oft auf diese Art des Denkens hereingefallen).

Aber die Magie liegt in der Beständigkeit des Handelns, nicht in der Schnelligkeit des Handelns. Ändere also deine Denkweise, wenn du mentale Resilienz aufbauen willst. Mache es dir zur Gewohnheit, langsamer zu werden und konsequent zu bleiben. Konzentriere dich auf deinen Fortschritt und perfektioniere den Prozess; zu gegebener Zeit wirst du beginnen die gewünschten Ergebnisse zu sehen.

6. Nicht aufgeben nach dem Scheitern

Es hat ein Jahr Unternehmertum gebraucht, um diese Lektion zu verstehen: Es gibt keine Misserfolge, nur Lektionen und Erfahrungen. Und so sehe ich jetzt, dass Scheitern der Weg ist.

Scheitern zeigt dir wie du Dinge nicht tun solltest, damit du beim nächsten Versuch in einer besseren Position bist, um erfolgreich zu sein. Scheitern ist kein Schritt zurück von dem wo du sein willst, es ist ein Schritt näher zu dem wo du hinwillst.

Was du als Hindernis für dein Vorankommen wahrnimmst, ist das was dich vorwärtsbringt. Und das Schlimmste was du tun kannst, nachdem du gefallen bist, ist aufzugeben und nie wieder aufzustehen.

Es ist unmöglich zu leben, ohne bei etwas zu scheitern. Es sei denn, man lebt so vorsichtig, dass man genauso gut gar nicht gelebt haben bräuchte.” — J.K. Rowling

Wenn du mentale Stärke aufbauen willst, musst du dir diese Perspektive vollständig zu eigen machen. Verschlinge sie und wickle sie wie einen Mantel um dich. Wisse, dass nicht der Erfolg die Resilienz stärkt, sondern das Scheitern. Mache es dir zur Gewohnheit, wieder aufzustehen nachdem du gefallen bist.

7. Vergleiche dich nicht mit anderen

Die Vorstellung, dass wir in Konkurrenz zu anderen stehen, ist eine selbst konstruierte Illusion, die von unserem Mangeldenken gezeichnet ist. Es ist eines der schwierigsten Dinge die man zum Stillstand bringen kann, aber wenn du dir dessen bewusst bist, kannst du dich selbst davon abhalten es zu tun.

Mache es dir zur Gewohnheit dich regelmäßig daran zu erinnern, dass die Welt im Überfluss vorhanden ist und dass der Erfolg von jemandem deinen Erfolg nicht behindert — tatsächlich kann er dich sogar vorantreiben. Versuche von denen zu lernen, die in deinem Bereich den Erfolg erreicht haben, den du anstrebst.

Ich sehe mich jetzt als einen bescheidenen, aber talentierten Schüler, der konsequent daran arbeitet, sein Handwerk zu verfeinern, während ich gleichzeitig zu den Lehrern um mich herum aufschaue und von ihnen lerne.

Erfolg ist persönlich. Erstelle also deine eigene Definition von Erfolg zusammen mit einer Erfolgsliste, um deinen Fortschritt zu verfolgen. Das hilft dir, dich mit deinem vorherigen Ich zu messen.

8. Konzentriere dich nicht auf das, was du nicht kontrollieren kannst

Mental starke Menschen erkennen, dass alles, worüber sie die Kontrolle haben, genau dieser Moment ist und was sie daraus machen. Und es ist diese Einstellung, die den Mumm nährt.

“Wir leiden öfter in der Vorstellung als in der Wirklichkeit.” — Seneca

Wenn du die Aufmerksamkeit auf das lenkst was du nicht kontrollieren kannst, leidest du in der Vorstellung und verschenkst deine Macht. Wenn du die Aufmerksamkeit auf das lenkst was du kontrollieren kannst, bist du absichtlich in deiner Einstellung und wie du deine Energie investierst.

Diese Gewohnheit hält dich positiv, energetisiert und motiviert. Du bewegst dich in das was ich den Sonnigen Zustand des Geistes Quadranten des Lebens nenne.

9. Wiederhole nicht die gleichen Fehler

Dies war einer meiner größten Schwächen. Es ist so einfach in schädliche, wiederkehrende Verhaltensmuster zurückzufallen. Das tue ich manchmal immer noch. Aber ich bin mir dessen viel bewusster geworden und ich versuche mein Bestes, einen Fehler nicht mehr als zweimal zu wiederholen.

Bevor du dich aufrappelst und wieder auf das Pferd steigst, nimm dir etwas Zeit, um zu reflektieren und zu beobachten warum du überhaupt vom Pferd gefallen bist, bevor du versuchst wieder zu reiten. Gib zu, dass du einen Fehler gemacht hast. Akzeptiere ihn. Übernimm die Verantwortung für ihn. Verstehe warum es passiert ist und lerne daraus.

Die gleichen Fehler immer und immer wieder zu machen ist nicht nur ein Zeichen von mentaler Schwäche, sondern auch ein Indikator für ein geringes Selbstvertrauen.

Der einzige wirkliche Fehler ist der, von dem wir nichts lernen.” — John Powell

Wann immer du dich also dabei ertappst wie du in die Ritzen rutschst, fang dich im richtigen Moment. Halte dich davon ab dich voll und ganz einer weiteren Verhaltensfalle hinzugeben und übe dich in höherer Selbstwahrnehmung. Du wirst das Netz weben, durch das größere mentale Stärke eindringen kann.

10. Verweile nicht im Selbstmitleid

Das Leben kann manchmal hart sein. Die Dinge laufen vielleicht nicht wie geplant. In Ermangelung einer besseren Beschreibung: Shit happens. Und genau wie Freude und Glück ist Traurigkeit eine normale Emotion, vor der wir niemals zurückschrecken sollten. Es ist jedoch das Verweilen in unseren Missgeschicken das uns zerstört.

Wann immer du dich dabei ertappst, dass du dich darüber beschwerst, dass die Dinge in deinem Leben “nicht fair” sind, oder denkst, dass andere Menschen es “viel besser haben als ich”, oder sogar so tust als ob die Welt gegen dich ist und es auf dich abgesehen hat, weil du so viel Pech hast, spielst du die Opferrolle in einem ansonsten sehr großzügigen Leben.

Das ist keine Angewohnheit die den Mumm fördert.

“Du weißt nie wie stark du bist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die du hast.” — Bob Marley

Hier ist was du stattdessen tun solltest: Erlaube dir voll und ganz zu fühlen was du fühlst, aber bleibe dir bewusst, dass die Macht deine Umstände zu verändern in deiner Perspektive liegt. Habe die Fähigkeit das Licht zu sehen, das aus deiner aktuellen Erfahrung hervorgehen kann.

11. Fürchte dich nicht davor etwas zu unternehmen

Es gibt einen Kreislauf, um dein Selbstvertrauen aufzubauen, und zwar diesen: Je mehr du etwas tust, desto mehr Kompetenz entwickelst du dafür, desto mehr tankst du dein inneres Selbstvertrauen und desto sicherer wirst du darin.

Angst ist gleichbedeutend mit Interesse.

Deine Aufgabe ist es nicht diese Angst zu bekämpfen, sondern einen kleinen Schritt in Richtung dieser Angst zu machen.

“Wenn Du eine innere Stimme hörst, die sagt “Du kannst nicht malen” male unbedingt, und diese Stimme wird schweigen.“— Vincent van Gogh

Mache es dir also zur Gewohnheit zu handeln, denn es ist das Handeln — nicht das Denken — das Klarheit und Zuversicht erzeugt. Werde ein Meister deiner Ängste und damit standardmäßig selbstbewusst. Füttere nicht deine Ängste, sondern deinen Glauben — und nähre die Widerstandsfähigkeit, weiterzumachen.

12. Scheue dich nicht vor Empathie oder Selbstmitgefühl

Vielleicht gehört diese Angewohnheit eher zur emotionalen Intelligenz, aber da die Emotionen die wir fühlen, durch die Gedanken denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken ausgelöst werden, können wir uns darauf einigen, dass die Fähigkeit zu Empathie und Mitgefühl eine Erweiterung der mentalen Stärke ist.

Das ist etwas woran ich aktiv arbeite — ich versuche die Welt mit den Augen der anderen zu sehen und zu erkennen, dass meine Handlungen, Worte und Ideen nicht nur mein Leben beeinflussen, sondern auch das der Menschen um mich herum.

Und was noch wichtiger ist, es geht darum mit sich selbst mitfühlend zu sein, denn am Ende des Tages kann man nicht geben, was man nicht hat.

Was für dich wichtig ist

Baue die 12 oben genannten Gewohnheiten in dein Leben ein und du wirst eine größere mentale Stärke kultivieren. Du wirst lernen mit allem zurechtzukommen was das Leben dir entgegenwirft, denn wenn der Sturm kommt wirst du nicht weglaufen, sondern standhaft bleiben, dich ihm stellen und sagen:

Ich habe Mumm. Das hast du nicht.